Bodenfruchtbarkeit fördern – Kalkhaltige Bodenverbesserer
Wenn die Vegetation ruht ist es der ideale Zeitpunkt, um sich um die Bodenfruchbarkeit zu kümmern und an eine Kalkung zu denken. Wichtig ist aber zu verstehen, was Kalk im Boden bewirkt.
Kalkstein (CaCO3) ist eine chemische Verbindung aus Calcium, Kohlenstoff und Sauerstoff, entstanden durch Meeresablagerungen. Durch Plattenverschiebungen wurden Kalkablagerungen angehoben und unsere Juragebirge und Alpen bildeten sich. In dieser Form ist Kalk nicht wasserlöslich, und somit für die Pflanzen nicht verfügbar. Nur wenn in Kontakt mit Wasser und CO2 gesetzt kann er sich lösen.
Was passiert im Boden wenn er bewirtschaftet wird?
Durch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung der Flächen versauern die Böden natürlich. Je intensiver die Bewirtschaftung, desto schneller geht die Versauerung voran. Aber auch die natürliche Verwitterung und die chemischen Vorgänge im Boden leisten ihren Anteil. Die Pflanzen geben Säure ab, um gebundene Nährstoffe aus dem Boden zu lösen. Durch Auswaschung und die Aktivität der Bodenorganismen geht jedes Jahr Kalk verloren.
Mit Mineraldüngern bringt der Landwirt zusätzliche H+-Ionen auf die Parzelle. Harnstoff (CH4N2O) enthält zum Beispiel vier H+-Ionen, welche bei der Umwandlung zu pflanzenverfügbarem Nitrat freigesetzt werden.
Des Weiteren entziehen die Kulturen dem Boden einiges an Calcium, das exportiert wird.
Eine Versauerung des Bodens bedeutet, dass die H+-Ionen sich an die negativ geladenen Bodenteilchen (Ton-Humus-Komplex) binden und so die Speicherung von wichtigen Nährstoffen verhindern.
Das kann problematisch werden, denn die meisten Kulturen bevorzugen einen Boden-pH von 6.5 bis 7 für einen idealen Wachstum. Je tiefer der pH, desto mehr H+-Ionen stören das Bodengefüge.
Welchen Effekt hat Kalk auf den Boden?
Im Boden spaltet sich (schematisch erklärt) CaCO3 in zwei Teilchen: Ca2+ und CO3. Kohlenstofftrioxid (CO3) ist imstande, drei H+ Ionen zu neutralisieren. Das Calcium-Ion (Ca2+) kann sich dann mit zwei negativ geladenen Bodenteilchen (z. B. Ton und Humus) binden. Die frei gewordenen Stellen an den Bodenteilchen können nun durch wichtige Nährstoffe besetzt werden. So entsteht Dank der Kalkung eine bessere Bodenstruktur und der pH wird neutralisiert.
Durch den sogenannten Ton-Humus-Komplex entstehen stabile Bodenkrümel. Die Verschlämmungs- und Erosionsgefahr wird minimiert. Es entstehen natürliche Poren, welche für die Durchlüftung, den Wasser- und Wärmehaushalt zuständig sind.
Folglich sind gut mit Kalk versorgte Böden generell weniger anfällig auf Schäden durch Trockenheit und Nässe. Die Bodenorganismen werden gefördert und dadurch auch die Humusbildung. Regenwürmer und andere Bodenlebewesen bevorzugen lockere, krümelige Böden und tragen auch viel hierfür bei. Dank der erhöhten Aktivität im Boden werden die Hofdünger aufgewertet und folglich gehen weniger Nährstoffe verloren. Somit steigt die Nährstoffeffizienz.
Zuletzt wird Calcium von den Pflanzen unter anderem für die Zellteilung und Stabilisierung der Zellwände benötigt. Die meisten Kulturen ziehen um die 100kg Ca. Starke Zellwände haben eine biologische Wirkung gegen Pilze, da die Myzele es schwieriger haben in die Pflanzenzellen einzudringen. Somit dient eine Kalkung auch der Calcium Düngung.
Kalk ist nicht gleich Kalk
Es existieren verschiedene Kalktypen, die sich durch Ihren Kalkwert, ihre Wirkungsgeschwindigkeit, Kalktypen, die Granulierung und den Preis unterscheiden.
Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen Steinkalk und Meereskalk.
Wie bereits erwähnt sind auch Steinkalke Meeresablagerungen. Der Unterschied besteht darin, dass Meereskalk aus den aktuellen Meeresablagerungen gewonnen wird. Somit sind die Meereskalke noch organisch gebunden und pflanzenverfügbar. Dadurch ist die Wirkung im Boden schneller und ausdauernder. Meereskalke sind wie ein Schwamm aufgebaut, heisst er hat viele Poren und Angriffsfläche.
Zudem wird die Reaktivität auch durch die Mahlfeinheit beeinflusst. Je feiner der Kalk gemahlen ist, desto mehr zusätzliche Oberfläche hat er. Die Bodenorganismen haben so mehr Angriffsfläche und die Wirkung tritt rascher ein. Dank diesen Vorteilen kann die Einsatzmenge gegenüber den Steinkalken minimiert werden.
Meereskalke enthalten zudem im Gegensatz zu Steinkalken noch weitere wichtige Spurenelemente. Branntkalke (CaO, gebrannter Steinkalk) wirken noch schneller auf den Boden-pH, können jedoch eine schädliche Wirkung auf die Bodenorganismen haben und die Wirkung auf den Boden ist auch von kurzer Zeit.
Unser Angebot
Unsere Bodenverbesserer finden Sie hier
Eine Selektion: