Optimierung der Silage für eine optimale Futterkonservierung

Das Silieren ist eine wichtige Technik zur Konservierung von Gras. Sie bietet den Tierhaltern eine wertvolle Lösung, um ihren Herden das ganze Jahr über hochwertiges Futter zur Verfügung zu stellen. Um die Vorteile dieser Konservierungsmethode voll ausschöpfen zu können, müssen während des gesamten Zyklus – von der Ernte bis zur Fütterung – Abläufe genau eingehalten werden.

1. Rechtzeitige Ernte für beste Qualität

Eine gute Silagequalität wird bereits im Schnittstadiumbestimmt. Die Qualität des Futters hängt weitgehend davon ab, inwelchemStadium das Gras geerntet wird. Idealerweise sollte der Schnitt etwa eine Woche vor dem Austrieb der Gräser durchgeführt werden. In diesem Stadium ist der Energiegehalt am höchsten und der Futterwert somit höher als in der Blüte.

Bei nasser Witterung ist ein hoher Schnitt entscheidend. Dadurch wird die Verschmutzung des Futters und damit der Buttersäurebakterien minimiert. Eine optimale Häckselung sollte zwischen 2 und 4 cm betragen. Diese Länge erleichtert das Verdichten und beschleunigt die Milchsäuregärung, wodurch die Nährstoffqualität des Futters erhalten bleibt.

2. Lagerung: der Schlüssel zu gutem Futter

Silage wird unter feuchten Bedingungen gelagert. Daher ist es wichtig, ein anaerobes Milieu mit ausreichendem Säuregehalt zu schaffen, um den Abbau des Futters zu verhindern. Dieser Säuregrad steht in direktem Zusammenhang mit der Trockensubstanz und dem Zuckergehalt. Eine schlechte Konservierung kann zu Nährstoffverlusten, unangenehmen Gerüchen und der Vermehrung von Schimmelpilzen führen, welche die Leistung der Tiere beeinträchtigen können. Um die Verluste so gering wie möglich zu halten, ist es wichtig, den Silo schnell zu füllen und ihn so schnell wie möglich luftdicht zu verschliessen. Eine gute Verpackung reduziert das Eindringen von Sauerstoff und damit die Gefahr von Nachgärung und Energieverlusten. Es ist auch ratsam, 6 Wochen zu warten, bevor der Silo geöffnet wird, um eine ordnungsgemässe Gärung zu gewährleisten.

Hier weisen Farbveränderungen in den ersten 20 cm unter der Plane auf Feuchtigkeit hin. Rote oder bläuliche Farbtöne im Futter deuten auf Schimmel und damit auf ein Mykotoxin-Risiko hin. Wenn die Silage in sich zusammenfällt, findet eine Nachgärung statt, die sich negativ auf den Nährwert des Futters auswirkt. Wasser am Boden des Silos bedeutet Nährstoffverluste. In diesem Silosaft geht wichtige Energie verloren.

Die Qualität der Silage wird sowohl visuell als auch durch den Geruch beurteilt. Riecht die Silage nach ranziger Butter mit grünlicher Färbung, kann dies auf das Vorhandensein von Buttersäure hinweisen, die für Rinder giftig ist. Ein essigartiger oder alkoholischer Geruch bedeutet, dass die Silage Essigsäure oder Ethanol produziert. Ein starker Karamell-/Tabakgeruch in Verbindung mit sehr dunklem Futter (dunkelbraun bis schwarz) bedeutet, dass die Hitze zu hoch ist und das Futter zersetzt wird.

3. Sinnvoller Einsatz von Konservierungsstoffen

Zusätzlich zu den Silierverfahren können Konservierungsmittel eingesetzt werden, um die Qualität des Futters zu erhalten. Konservierungsmittel verbessern die Gärung und verhindern unerwünschte Vorgänge, wodurch Nährstoffverluste und das Risiko einer Nachgärung beim Entnehmen verringert werden.

Es können zwei Arten von Konservierungsmitteln eingesetzt werden: bakterielle und chemische.

Bei den bakteriellen Beimpfungen werden vor allem Milchsäurebakterien eingesetzt, welche für die Lakto-Fermentation des frischen Futters zur Silage verantwortlich sind. Dabei wird in einem ersten Schritt der vorhandene Zucker in Milchsäure und später in Essigsäure umgewandelt.

Die am häufigsten eingesetzten Milchsäurebakterien werden in homofermentative und heterofermentative Bakterienstämme unterschieden.

Homofermentative Bakterien (Lactobacillus plantarum, Pediocuccus, Lactococcus) wirken auf drei Ebenen: Sie beschleunigen das Absinken des pH-Wertes, verringern den Eiweissverlust des Futters und machen das Produkt schmackhafter.

Heterofermentative Bakterien (Lactobacillus Buchneri, L.Brevis oder L.Kefira) senken nicht nur den pH-Wert, sondern verbessern auch die aerobe Stabilität beim Öffnen des Silos, verlangsamen die Entwicklung von Organismen, die für die Nachgärung verantwortlich sind, und begrenzen die Oxidation. Sie haben deshalb antibakterielle und pilzhemmende Eigenschaften.

Beim Zusatz von Enzymen und Säuren spricht man von chemischen Konservierungsmitteln.

Enzyme werden zur Erleichterung des Zellabbaus und zur Optimierung der Arbeit der Bakterien eingesetzt.

Die Zugabe von Säuren wie Ameisen- oder Propionsäure können ebenfalls helfen, den pH-Wert zu senken und die aerobe Stabilität zu verbessern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der vernünftige Einsatz von Silage-Konservierungsmitteln die Futterqualität und -konservierung erheblich verbessern kann, sodass eine optimale Fütterung der Herde das ganze Jahr über gewährleistet ist. 

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