Wie geht man mit der Trockenheit am besten um? – Empfehlungen für die Schweizer Landwirtschaft

Wegen des Klimawandels müssen sich Landwirte weltweit Strategien ausdenken, wie sie der Trockenheit entgegenhalten können. Die Schweizer Bauern sind dabei keine Ausnahme. Die Frühlingstrockenheit drückt auf die Jugendentwicklung vieler neu angesäter Kulturen. Um den Pflanzen dennoch ein ideales Wachstum zu ermöglichen, ist die Bodenfeuchtigkeit natürlich entscheidend. Ohne Wasser versagt auch die Nährstoffzufuhr: Nährstoffe werden aus dem Boden gelöst und gelangen durch den Wassertransport in die Pflanze. Durch den Trockenstress wird eine Pflanze geschwächt und verliert wichtige Energie, welche für die Ertragsbildung nötig wäre. Bei Trockenstress können die durch die Photosynthese gebildeten Assimilate nicht mehr abtransportiert werden und lagern sich an. Dadurch kann das Chlorophyll der Pflanze beschädigt werden und Nekrosen werden sichtbar.

Es wird weltweit nach trockenheitsresistenteren Sorten geforscht oder gar mit neuen Kulturen gearbeitet. Doch welche konkreten Strategiemöglichkeiten hat der Landwirt auf dem Feld, um bei seinen bestehenden Kulturen den Ertrag trotz Stresssituationen beizubehalten?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Ertragseinbussen wegen Trockenheit ohne Bewässerung zu vermeiden. Wir zeigen in diesem Artikel ein paar Massnahmen, die der Landwirt auf den Ebenen Boden, Pflanze und Düngung treffen kann.

Boden

Im Boden sollte man versuchen, möglichst wenig Evaporation (Wasserverdunstung über den Boden) zu haben und ein hohes Speicherungsvermögen zu erhalten.  Entscheidend für das Wasserspeicherungsvermögen ist die Bodenbeschaffenheit und die Bodenbearbeitung. Die Bodenbeschaffenheit ist gegeben und kann kaum oder nur über viele Jahre beeinflusst werden. In einem leichten Sandboden mit Grobporen speichert sich weniger Wasser als in einem schweren Tonboden mit feineren Poren. Was beeinflusst werden kann, ist die belebte Humusschicht, welche Wasser speichert. Zudem bindet der Humus viel CO2 und enthält wichtige Elemente, die den Boden fruchtbar und klimaschonend machen.

Zur Förderung der Humusschicht sind eine reduzierte Bodenbearbeitung, der Anbau von Zwischenfrüchten und Mistgaben gute Möglichkeiten. Dank einer reduzierten Bodenbearbeitung bleibt das Bodengefüge erhalten und der Boden trocknet weniger aus. Zwischenfrüchte, wie zum Beispiel Gelbsenf, lockern den Boden bis in tiefe Lagen und erhöhen somit die Speicherungskapazität. Zudem ist in den Zellen der Pflanzenreste Wasser gespeichert. Dadurch, dass der Boden mit einer Zwischenfrucht bedeckt ist, verdunstet weniger Wasser aufgrund der direkten Sonneneinstrahlung auf den Boden. Dank Hofdüngergaben werden die Bodenlebewesen gestärkt und dem Boden organische Substanz zugeführt. Letztlich können auch Kalkgaben zur Förderung der Bodenstruktur beitragen.

Pflanzen

Für die Keimung benötigt jede Pflanze eine gewisse Bodenfeuchte. Die Saatbeetzubereitung sollte kurz vor der Saat erfolgen: Wenn zu lange gewartet wird, besteht die Gefahr, dass die Schicht der Sämlingsablage bereits ausgetrocknet ist. Sobald die Kultur gekeimt hat, beginnt sie, mit den ersten Wurzeln Wasser und Nährstoffe aufzunehmen. In dieser Phase ist das Wachstum des Wurzelwerks entscheidend. Je grösser das unterirdische Pflanzenwachstum, desto mehr Wasser und Nährstoffreserven kann die Pflanze erreichen. Sobald die Pflanze an kein Wasser und keine Nährstoffe mehr gelangt, setzt ein Wachstumsstopp ein, denn die gesamte Energie wird nun für den Überlebenskampf benötigt. In solchen Momenten beginnt das Ertragspotenzial der Kultur zu sinken. Die vorhandene Energie wird in den Erhalt und nicht in die Ertragsbildung gesteckt.

Unsere Strategie für den Weizen finden Sie hier:

Düngung

Um die Pflanze auch in Stresssituationen wie Trockenheit mit Nährstoffen versorgen zu können, muss einiges beachtet werden. In trockenen Frühjahrsperioden ist es vorteilhaft, den Kunstdünger leicht einzuarbeiten. Dies bewirkt, dass das Granulat eher an Feuchtigkeit gelangt und so die Nährstoffe freigegeben werden können. In längeren Trockenperioden über den Sommer konnte in den letzten Jahren oftmals beobachtet werden, dass der Dünger, der auf der Oberfläche liegen blieb, nicht im für die Pflanze idealen Zeitpunkt in den Boden gelangte. Es ist grundsätzlich vorteilhaft, die Düngung möglichst früh, bei noch vorhandener Bodenfeuchte, abschliessen zu können. Daher sind Langzeitdünger besonders interessant. Sie können im Boden bis zu 12 Wochen lang Elemente abgeben. Mit dem frühzeitigen Einsatz von Langzeitdünger kann die Pflanze beim nächsten Regen bereits Nährstoffe aufnehmen, da die Nährstoffe bereits im Boden verfügbar sind. Die Pflanze gewinnt so einen gewissen Vorsprung.

Bei organischem Dünger im Biolandbau gilt, die vorhandene Feuchtigkeit besonders zu beachten: Die organischen Moleküle müssen oftmals auf dem Feld noch geteilt und hydrolisiert werden, was viel Wasser benötigt. Daher ist bei nicht hydrolisierten Bio-Stickstoffdüngern eine frühe Gabe besonders empfehlenswert.

Lösungen von Timac Agro Swiss

Zusammen mit den oben erwähnten agronomischen Anbaupraktiken können innovative Produkte von Timac Agro Swiss zu guten Resultaten führen.

Wasserspeicherungsvermögen des Bodens fördern:

Um das Wasserspeicherungsvermögen Ihres Bodens zu verbessern, empfehlen wir diverse Produkte unseres Sortimentes. Zum Beispiel wird durch den Humistart das Bodenlebewesen gestärkt und die Humusbildung gefördert. Durch diverse Meerkalke kann die Bodenstruktur verbessert und somit der Wasserhaushalt erhöht werden. Sylaktiv ermöglicht durch das Silizium und den Wirkstoff Opt-N gleichzeitig eine Verbesserung der Wasser- und Nährstoffspeicherung im Boden, die Stimulation der Photosynthese und die Verstärkung der Zellwände. Eine direkte und effiziente Zufuhr von Humus kann mit Vegedor unternommen werden.

Wurzelentwicklung fördern

Mit weiteren Lösungen wird die Bewurzelung der Pflanze gefördert, damit sie ideal auf eine Trockenperiode vorbereitet ist. Durch Algenwirkstoffe wird das Wurzelwachstum angeregt und eine optimale Jugendentwicklung gefördert. Physiomax und Fertiactyl Starter sind gute Beispiele von Produkten, die die Bewurzelung fördern.

Einfluss von Physiomax auf die Wurzeln

Verstärkung der Pflanzen

Zur Pflanzenstärkung haben wir für jede Kultur ein ausführliches Biostimulanzien-Sortiment. Biostimulanzien enthalten Wirkstoffe, die aus Algen gewonnen werden, welche die Stresstoleranz Ihrer Kultur erhöht. Dank beispielsweise dem Fertileader Gold rollen sich die Zuckerrübenblätter weniger rasch zusammen und produzieren länger Zucker.

Langzeitdünger

Unsere Kernprodukte, die Dünger, sind optimal geeignet, um Ihrer Kultur eine langfristige Ernährung ohne Unterbruch zu ermöglichen. Dank dem N-Process sind unsere Stickstoffdünger bis zu 12 Wochen verfügbar, werden nicht ausgewaschen und verflüchtigen nicht. Folglich können Sie Ihre Düngung früh im Frühjahr bei gesicherter Bodenfeuchte abschliessen. Unser Top-Phos sorgt dafür, dass auch der Phosphor bis zur Fruchtentwicklung im Boden verfügbar bleibt.

Unser Bio Enne ist ein bereits hydrolisierter Bio-Stickstoff. Durch diesen schon im Werk getätigten Vorgang der Mineralisation benötigt Ihre Kultur weniger Wasser, bis sie vom Dünger profitieren kann.

Dank diesen Technologien kann die Pflanze, wie physiologisch vorgesehen, ihre Ernährung aus dem Boden auch in Stresssituationen sicherstellen.

 

Zögern sie nicht, uns anzurufen! Wir stehen Ihnen mit Freude für eine Beratung zu Verfügung!

 

Ihr Beraterteam von Timac Agro Swiss